Der Bennybär hustet. Gestern waren wir noch der Meinung, dass er sich an Töchterleins Reiswaffel verschluckt hat, weil es so urplötzlich aufgetreten ist. Heute mussten wir diese Ansicht allerdings revidieren, als Benny mehrere Schleimhäufchen ausgehustet hat.
Was macht man also mit einem hustenden Labbi, wenn man Tierärzten im Allgemeinen nicht weiter traut, als man sie werfen kann?
Da Benny ansonsten ein fitter, agiler Hund im besten Alter ist, machen wir erst mal einen Versuch mit Spitzwegerichsirup. Spitzwegerich gilt als eine der ältesten Heilpflanzen und soll angeblich schon in der Steinzeit entsprechend genutzt worden sein. Auch die Assyrer und die Griechen vertrauten vor allem seinen Wundheilungskräften: Zerkaute Blätter wurden dazu auf die Wunde gelegt und fixiert – teilweise wird dies auch heute noch mit zerdrückten Blättern empfohlen, wenn man kein anderes Mittel zur Erstversorgung einer Wunde zur Hand hat. Verwendet wird er aber auch bei Husten, Fieber, Durchfall und der Behandlung von Wurmbefall (aus: Kräuter, Gewürze und Heilpflanzen; Komet Verlag)
Spitzwegerich ist inzwischen weltweit verbreitet. Er kommt häufig in Fettwiesen, an Wegen und in Äckern vor. Das Wort Wegerich entstammt übrigens dem Althochdeutschen von wega = Weg und rih = König. Bitte beim Sammeln von Wildkräutern unbedingt drauf achten, nicht in die „Einflugschneise“ von beliebten Hundegassiwegen zu geraten.
Hat man dann gut gelaunt genügend Spitzwegerichblätter gepflückt, müssen diese nur noch zu Sirup verarbeitet werden. Das Internet ist natürlich voll von Rezepten, eine kurze Google-Anfrage spuckt bereits 34.000 Ergebnisse aus (nein, die habe ich nicht alle gelesen :D)
Getreu dem Motto, das man erst wirklich verzweifelt ist, wenn man bei der Google-Suche auf die zweite Seite schaut, habe ich eins der ersten Rezepte, die ich gefunden habe, verwendet:
Man nehme 25 g zerkleinerte Spitzwegerichblätter, lasse sie in 500 ml Wasser einmal aufkochen und dann ca. 30 Minuten lang ziehen. Dann wird der Spitzwegerich abgeseiht und der „Tee“ auf etwa die Hälfte eingekocht. Jetzt noch auf etwa 40°C (gut handwarm) abkühlen lassen und 175 g Honig einrühren – fertig!
Von dem Saft nimmt man (oder Hund) bei akutem Husten dreimal täglich einen Teelöffel voll. Unser erster Versuch war nicht sehr begeistert
Aber durch den vielen Honig hat er dann wohl doch Geschmack daran gefunden
Jetzt bekommt der Spitzwegerich einige Tage Zeit zu zeigen, was er kann. Wenn das nichts hilft, werden wir wohl härtere Geschütze auffahren müssen, aber das sehen wir dann.. 🙂
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