Das große Hobby vom Bennybären und mir ist neben dem Rally Obedience alles, was mit der Hundenase zu tun hat. Egal ob einfache Leckerchensuchen, erholsame Schnüffelspaziergänge oder ansruchsvollere Suchaufgaben – wenn der Bennybär seine Nase einsetzen darf, ist er glücklich und zufrieden. Damit es uns beiden nicht langweilig wird, suche ich immer mal wieder nach neuer Inspiration – und habe sie dieses Mal gefunden bei der Rettungshundeausbildung: „Nasenarbeit“ von Katrin Kolbe und Gabriele Lehari. Schnuppert mit mir zusammen rein! 🙂
Im Gegensatz zu uns Menschen haben Hunde eine wahre Supernase. Und genau diese Supernase machen sich Menschen bereits seit Jahrtausenden zunutze. Damals wie heute war die Nase unserer Hunde unersetzbar – und bis heute gibt es keine Maschine, deren Leistung an eine Hundenase heranreicht. Nur dank der hervorragenden Nasenleistung unserer Vierbeiner ist es möglich, Hunde im Rettungsdienst einzusetzen und damit vielen Menschen das Leben zu retten. Und der angeborene, ohnehin schon unvorstellbar gute Geruchssinn unserer Hund lässt sich durch Training sogar noch verbessern! Aber wie genau funktioniert die Hundenase eigentlich?
Die Hundenase – ein Wunder der Natur
Jedes Kind hat schon einmal gehört, dass die Hundenase um ein vielfaches besser ist als die des Menschen. Aber woran liegt dieser gravierende Unterschied? Katrin Kolbe und Gabriele Lehari gehen in „Nasenarbeit“ der Anatomie der Hundenase auf den Grund. Anhand von anschaulichen Zeichnungen und Fotos erklären sie tiefgehend, wie die Hundenase – und noch viel wichtiger, der Hundegehirn – aufgebaut ist. Die ausführlichen, wissenschaftlich fundierten Erklärungen gehen sehr in die Tiefe und lassen kaum Fragen offen. Aber nicht nur die grundlegende Anatomie wird genau erläutert, auch die Physiologie kommt nicht zu kurz. Wie ist das Riechepithel der Hunde aufgebaut, wie funktioniert das Vomeronasalorgan und wie werden Gerüche im Gehirn verarbeitet? Diese und noch viele andere Fragen beantworten die Autorinnen ausführlich. Einen detaillierten Einblick gibt es außerdem in das Thema „Spurensuche“: Welche Duftstoffe spielen dabei eine Rolle, und welche Umweltbedingungen können die Riechleistung des Hundes beeinflussen? Hier werden auch erfahrene Rettungshundeführer bestimmt noch Neues entdecken.
Der Rettungshund in der Flächensuche
Nach dem ausführlichen theoretischen Part widmet sich der Hauptteil des Buches der praktischen Rettungshundearbeit in ihrer gesamten Bandbreite. Die sogenannte Flächensuche ist dabei zumindest in Deutschland die mit Abstand am weitesten verbreitete Methode, um mit Hunden nach vermissten Personen zu suchen. Der Flächensuchhund lernt während seiner Ausbildung, jeglichen menschlichen Geruch möglichst genau zu orten und anzuzeigen. Wie eine solche Ausbildung ablaufen kann, welche Schwierigkeiten dem Hund die Geländebeschaffenheit bereiten kann und auf was für Probleme man im Realeinsatz noch so alles treffen kann, berichten Katrin Kolbe und Gabriele Lehari detailliert aus eigener Einsatz-Erfahrung. Hier wird ganz deutlich: Den Gebrauch seiner Nase können wir Menschen unserem Hund nicht beibringen. Wir können ihm nur erklären, was wir von ihm wollen – und dann ist es unsere Aufgabe, ihn mit unserem Wissen und der richtigen Einsatztaktik bei der Arbeit zu unterstützen.
Ein gefährlicher Dienst – Trümmersuche
Die Arbeit in den Trümmern ist dank diverser Fernsehberichte aus Katastrophengebieten in der Öffentlichkeit die bekannteste Sparte des Rettungshundewesens. Dabei sind reale Trümmereinsätze glücklicherweise relativ selten – und stellen eine ganz besondere Herausforderung für das Mensch-Hund-Team dar. Abgesehen von den offensichtlichen Unterschieden zur Flächensuche gehen Katrin Kolbe und Gabriele Lehari besonders auf die Unterschiede in der Duftverbreitung ein. Wie entwickelt sich Geruch in verschiedenen Trümmerlagen, wie werden Trümmerkegel und Schwalbennester am geschicktesten abgesucht und wie entwickeln Mensch und Hund eine effektive Suchtaktik? Anhand von Beispielen aus echten Trümmereinsätzen geben die Autorinnen viele Tipps und Hinweise für ein gezieltes Training – Einsatzfeeling inclusive!
Mantrailing – auf der Suche nach dem Individualgeruch
Der Mantrailer verfolgt bei seiner Suche die Spur einer ganz bestimmten Person, von der er zuvor eine Geruchsprobe bekommen hat. In den USA wird diese Art der Suche seit über hundert Jahren praktiziert, bei uns verbreitet sich die Suche mit Mantrailern erst langsam. Wiederum hauptsächlich im Hinblick auf den Geruch, den der Hund verfolgt lassen Katrin Kolbe und Gabriele Lehari den Leser an ihren Einsatzerfahrungen teilhaben: Welche Geruchsartikel eignen sich, Wie verändert sich die Spur im Laufe der Zeit, und wie geht der Hund mit einem Geruchspool um? Welchen Einfluss haben das Wetter und die Umgebung auf den Trail, und wie zeigt der Hund an, dass er die Spur verloren hat? Alle diese und noch viele weitere Fragen beantworten die Autorinnen ausführlich.
„Rettungshundeausbildung: Nasenarbeit“ von Katrin Kolbe und Gabriele Lehari ist ein absolutes Muss für alle, die die Rettungshundearbeit in all ihren Facetten näher kennenlernen wollen. Von der Flächensuche, über das Mantrailing bis zur Wasser- oder Lawinensuche werden alle Sparten der Rettungshundearbeit erläutert und es gibt jede Menge praktische Anregungen für das Training – Aha-Erlebnisse inklusive!
Hier gehts direkt zur Buchbestellung
Verwendung der Fotos mit Freundlicher Genehmigung des Verlages Oertel + Spörer