„Körpersprache des Hundes“ von Frauke Ohl

SAM_1247Mit einem alten Hund versteht man sich in der Regel blind – man kennt sich einfach und kann schon ein leichtes Ohrenzucken des Hundes richtig einordnen. Und umgekehrt weiß der Hund auch sofort, in welcher Stimmung sein Mensch heute ist. Natürlich ist das auch bei meinem Bennybären und mir so – wir kennen uns eben schon sooooo lange, und oft kommt es mir vor, als könnte er sogar meine Gedanken lesen (Seine sind sehr durchschaubar.. ESSEN! 😉 ). Da ich aber nicht alle Hunde so gut lesen kann, tat Weiterbildung not: Bei der „Körpersprache des Hundes“ von Frauke Ohl bin ich fündig geworden. 🙂

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Foto: M. Großmann / pixelio.de

Bellen, fiepen, jaulen oder winseln – unsere Hunde haben eine große Bandbreite an verbalen Ausdrucksweisen. Wir Menschen als hauptsächlich lautsprachlich orientierte Wesen vergessen dabei aber häufig: Bei unseren Hunden spielt die Körpersprache eine ungleich größere Rolle als bei uns Zweibeinern. Die wenigsten Hundebesitzer können die oft nur kleinen, blitzschnellen Gesten ihrer Hunde richtig erkennen und deuten. Wenn es zu Missverständnissen kommt, liegt der Fehler darum eigentlich immer bei uns Menschen – die Hunde „sagen“ normalerweise klar und deutlich Bescheid, wenn ihnen etwas unangenehm ist. Wir müssen ihnen nur zuhören. 🙂

Elemente der Körpersprache – wie Hunde sich ausdrücken

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Foto: Karin Blömer / pixelio.de

Die Natur hat jedem Hund andere Vorraussetzungen mitgegeben – je nach Rasse hat er vielleicht extrem langes Fell oder starke Hautfalten am ganzen Körper. Deswegen „spricht“ ein Puli anders als ein Husky, die Mimik eines Labradors wie Benny sieht anders aus als die eines Shar Peis. Dieses unterschiedliche Aussehen macht die Kommunikation sogar für unsere Hunde schwierig – und die sind immerhin Körpersprachen „Muttersprachler“. Frauke Ohl hat darum in ihrem Buch „Körpersprache des Hundes“ die wichtigsten Ausdrucksweisen unserer Hunde gezeichnet. So können wir als Sprachneulinge zunächst an einem „idealisierten“ Hundebild üben. Ist der Hund ängstlich oder freundlich, möchte er spielen oder droht er gerade? Frauke Ohl erklärt genau, auf welche körpersprachlichen Signale es ankommt, wenn wir unsere Hunde „lesen“ wollen.

Wie Hunde sich sonst noch verständlich machen

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Foto: Andrea Wedel / pixelio.de

Aber auch wenn unsere Hunde hauptsächlich mit ihrem ganzen Körper kommunizieren, und die Haltung von Rute, Ohren, der Blick und noch vieles mehr eine wichtige Rolle spielt, stehen Hunden natürlich noch viele andere Kommunikationssignale zur Verfügung. Auch unsere Vierbeiner benutzen Laute zur Verständigung – beispielsweise können schon neugeborene Welpen fiepen, um den Kontakt zu ihrer Mutter aufzunehmen. Erwachsenen Hunden stehen natürlich noch weit mehr Laute zur Verfügung, die sehr differenziert eingesetzt werden. Außerdem benutzen unsere Hunde einen Kommunikationskanal, den wir Menschen nicht einmal annähernd nachvollziehen können – die Verständigung mittels Pheromonen und Duftstoffen. Frauke Ohl erklärt in „Körpersprache des Hundes“ darüber hinaus auch die nicht so bekannten Elemente der Kommunikation wie zum Beispiel taktile Signale. Anhand von vielen, anschaulichen Fotos kann man das Gelesene auch gleich in die Beobachtungs-Praxis umsetzen.

Problematisches Verhalten erkennen und beheben

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Foto: Karin Schumann / pixelio.de

Ein Hund kommuniziert ständig mit seiner Umwelt – außer wenn er gerade schläft. Wir Menschen verlassen uns aber so sehr auf unsere gesprochene Sprache, dass uns die Signale der Körpersprache unserer Hunde oftmals entgehen. Aus diesem Missverständnis ergeben sich im Zusammenleben mit dem Hund häufig Probleme: Der Hund bettelt am Tisch, er pöbelt an der Leine andere Hunde an oder er bellt anhaltend, wenn er alleine gelassen wird. Frauke Ohl erklärt in „Körpersprache des Hundes“, dass viele sogenannte „Problemverhalten“ aus Hundesicht völlig normal sind. Dank der im ersten Teil des Buches gelernten Ausdrucksweisen kann man als Hundehalter nun auch komplexeres Verhalten seines Hundes besser verstehen und so Missverständnissen und echten Verhaltensproblemen vorbeugen.

 

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„Körpersprache des Hundes“ von Frauke Ohl ist erschienen im Verlag Eugen Ulmer, ISBN 978-3800179688, Preis: 16,90 €

„Körpersprache des Hundes“ ist ein schön bebilderter Ratgeber für Neuhundehalter und solche, die es bald werden wollen. Langjährige Hundebesitzer werden auf den gut 110 Seiten vermutlich nicht mehr viel neues lernen. Die teilweise enthaltenen Erziehungsratschläge entsprechen allerdings nicht meinen persönlichen Grundsätzen der Hundeerziehung.

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Veröffentlicht in Kategorielos | Kommentare deaktiviert für „Körpersprache des Hundes“ von Frauke Ohl

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