„Antijagdtraining“ von Pia Gröning und Ariane Ullrich

SAM_3962Mit dem Bennybären hatte ich ja von Anfang an wirklich Glück: Er hatte nie größeres Interesse, irgendetwas zu jagen, oder fliehendem Wild hinterher zu hetzen. Das ist sicherlich nicht selbstverständlich, hat es mir in seiner Ausbildung aber wirklich leicht gemacht. Mir ist aber durchaus klar, das „Nicht-Jagen“ eher die Ausnahme ist. Damit ich die jagdlichen Ambitionen von Bennys Azubi, der hoffentlich nächstes Jahr hier einziehen wird, direkt in passende Bahnen lenken kann, habe ich geschaut, wie die wohl bekannteste Anti-Jagd-Trainerin Deutschlands ihre Hunde trainiert. Der Klassiker des Jagd-Ersatz-Trainings „Antijagdtraining“ von Pia Gröning und Ariane Ullrich ist frisch neu aufgelegt worden – schaut mit mir zusammen rein!

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Fot: Maja Dumat / pixelio.de

Jagende Hunde stellen die meisten Hundehalter vor ein großes Problem: Von einer Sekunde auf die andere ist der Vierbeiner nicht mehr ansprechbar und hat nur noch das soeben geortete Wild im Kopf. Im besten Fall ist der Hund noch an der Leine, im ungünstigen Fall steht der Mensch plötzlich allein auf dem Feld, während der Hund auf der auf der Jagd nach einem Hasen gerade am Horizont verschwindet. Für den Hund ist das Hetzen von Wild ein riesiger Spaß – dem Menschen lässt es hingegen graue Haare wachsen, weiß er doch um die Gefahren, die seinem Vierbeiner drohen. Der Hund folgt dabei aber lediglich seinen Instinkten, die ihm bereits in die Wurfkiste gelegt wurden. Deswegen lässt sich das Jagen – auch mit Starkzwangmethoden – auch nicht abtrainieren oder verbieten. Pia Gröning und Ariane Ullrich zeigen in ihrem Buch „Antijagdtraining“ aber, wie es sich mit rein positivem Training, viel Spaß und der notwendigen Portion Konsequenz in die richtigen Bahnen lenken lässt.

Der Hintergrund – warum jagen Hunde eigentlich?

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Foto: Andrea Wedel / pixelio.de

Der Leben von uns Hundehaltern wäre so viel einfacher, wenn Hunde nach mindestens 10.000 Jahren der Domestikation gelernt hätten, dass sie täglich 1-2 Mal einen gut gefüllten Napf vorfinden, und ihr eigener Beitrag zum Beutefang schlicht nicht mehr notwendig ist. Warum müssen Hunde also trotzdem Kaninchen hetzen, Rehspuren nachstöbern und die Nachbarskatze auf den Baum scheuchen? Pia Gröning und Ariane Ullrich erklären in „Antijagdtraining“, dass unsere Hunde mitnichten jagen, um uns zu ärgern, sondern dass sie schlicht und einfach nicht anders können. Welche Rolle die ererbten Gene der Vierbeiner spielen, welche Jagdhundetypen es gibt, wie Hunde Neues lernen, und was das alles für unser Training bedeutet, wird anschaulich, gut verständlich und ohne Fachchinesisch erklärt.

Antijagdtraining – Basisübungen für den Ernstfall

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Foto: M. Großmann / pixelio.de

Nach der Einführung in die Grundlagen des Trainings kann man gut gerüstet in das tiefergehende praktische Training einsteigen – denn „Antijagdtraining“ ist ein Arbeitsbuch, das seinen Namen auch wirklich verdient hat. Umfassend und detailliert stellen Pia Gröning und Ariane Ullrich nützliche und praxiserprobte Basisübungen vor, die vor allem dafür da sind, die Wichtigkeit des Menschen für den Hund zu erhöhen, die Selbstbeherrschung des Vierbeiners zu fördern und das Erregungsniveau des Hundes zu senken. Gut strukturiert und logisch aufgebaut lernen Mensch und Hund schrittweise, sich immer größeren Herausforderungen zu stellen. Ausführlich wird auch die Arbeit mit der Schleppleine erklärt, einem ganz zentralen Hilfsmittel des Antijagdtrainings. Pia Gröning und Ariane Ullrich setzen in ihrem Buch nicht auf „Gehorsam“ durch Angst vor Schmerz und Strafe, sondern auf Einsicht und Selbstkontrolle des Hundes, sowie wachsendes Vertrauen zwischen Mensch und Hund.

Antijagdtraining – Ein Buch aus der Praxis für die Praxis

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Foto: Jan Hummel / pixelio.de

Doch die erfahrenen Trainerinnen Pia Gröning und Ariane Ullrich habe in ihrem Buch „Antijagdtraining“ nicht nur Grundlagenübungen zusammengestellt, sondern ihre Wissen aus über 10 Jahren praktischer Arbeit und unzähligen erfolgreich trainierten Hunden mit einfließen lassen. So wichtig die Arbeit an den Grundlagen ist, sind doch viele Menschen auf der Suche nach konkreten Tipps und Hilfen – wie werden meine Spaziergänge endlich entspannter, wenn mein Hund bereits sehr jagdlich motiviert ist? Vom Aufbau eines Superschlachtrufes, dem Training von unvereinbarem Verhalten bis zu alternativen Beschäftigungen für den jagenden Hund findet man hier zusätzlich zu den Basisübungen ein breite Palette an Trainingsansätzen für den Fall, dass der eigene Hund bereits ein versierter Jäger ist. Dabei bleiben die Autorinnen doch immer realistisch und zeigen auch die Grenzen des Trainings mit einem wirklich jagdlich ambitionierten Hund auf.

 

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„Antijagdtraining“ von Pia Gröning und Ariane Ullrich ist erschienen im MenschHund Verlag, ISBN 978-3981082128, Preis: 22,90 €

Die überarbeitete und erweiterte Neuauflage des Buches „Antijagdtraining“ von Pia Gröning und Ariane Ullrich ist ein absolutes Muss für alle, die einen jagenden Hund ihr eigen nennen, oder die bei ihrem Nachwuchs bereits von Welpenbeinen an das Jagdverhalten in die richtigen Bahnen lenken wollen. Die Autorinnen schaffen es, aktuelle wissenschaftliche Forschung allgemeinverständlich zu vermitteln, so dass das Buch nie trocken oder langweilig wird. Witzige Comics von Heinz Gundel illustrieren das Buch und helfen, wenn man über die Jagdambitionen des eigenen Vierbeiners gar zu frustriert ist. Als Extra-Service gibt es noch jede Menge praktische Tabellen, die das Training ideal unterstützen, im Internet als Download. Absolute Kaufempfehlung!

Hier gehts direkt zur Buchbestellung.

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