Mit dem Bennybären habe ich „Blut geleckt“ im Hundesport – wir haben großen Spaß am gemeinsamen Arbeiten und auch an Prüfungen. Für mich war daher klar – auch Melody darf und soll mit mir arbeiten. Welcher Hundesport das sein würde, wollte ich aber von ihr abhängig machen. Was aber ebenfalls klar war: Keinesfalls würde ich den Spaß meinem persönlichen Ehrgeiz opfern. Prüfungen laufen und Erfolg haben sind gut und schön – aber niemals auf Kosten der Beziehung zum Hund, der evtl. zum reinen Sportgerät degradiert würde. Aktuell trainieren wir also hauptsächlich erst mal: Zusammen „arbeiten“ mit dem Menschen macht Spaß! Auf der Suche nach neuem Input bin ich dabei auf das frisch erschienene Buch „Der Freudenweg im Hundesport“ von Barbara Feldbauer und Carmen Schmid gestoßen. Das klang perfekt für uns. 🙂
Bücher über erfolgreiches Hundetraining gibt es bereits wie Sand am Meer – schließlich führen viele Wege nach Rom, und nicht wenige Buchautoren behaupten, ihr Weg sei sowieso der einzig richtige, einen Hund auszubilden. „Der Freudenweg im Hundesport“ ist anders: Hier lernt man nicht, wie man dem Hund Sitz und Platz beibringt, wie man ihm das Leinezerren abgewöhnt, oder wie man besonders schnell mit seinem Vierbeiner durch einen Agility-Parcours flitzt. Hier lernt man, wie man das Training mit seinen Hund mit ganz viel Spaß, aber dennoch zielorientiert und erfolgreich gestalten kann. Die langjährigen, Hundesportler Barbara Feldbauer und Carmen Schmid geben in ihrem Buch zahlreiche Tipps aus der Praxis für die Praxis, bei denen sicher jeder noch etwas Neues mitnimmt – egal ob Neuling oder bereits erfahrener Hundeführer.
Mit Freude zum Erfolg
Mit viel Spaß, aber trotzdem erfolgreich auf dem Turnier – das wünscht sich vermutlich jeder, der Hundesport betreibt. Der Schlüssel für diesen „Freudenweg“ sind für Carmen Schmid und Barbara Feldbauer die drei Säulen Kommunikation, Freude und Erfolg. Eigentlich sollten diese Werte die Grundvorraussetzung für jede Art von Training sein, aber es ist für das eigene Training doch sehr hilfreich, wenn wir vermeintlich selbstverständliches noch mal klar und deutlich formuliert bekommen.
Was es mit diesen drei Säulen auf sich hat, und warum sie für die Autorinnen so elementar wichtig sind, erklären die Autorinnen zwar sehr ausführlich, und dank zahlreicher Anekdoten auch wirklich anschaulich, aber für mich war es nicht greifbar genug. Für genaue Anleitungen, WIE man diese Ziele erreichen kann, muss man auf den Freudenweg-Blog zurückgreifen, hier werden auch praktische Übungen beschrieben.
Mit Freude beim Trainer – oder?
Im Laufe einer Hundesportkarriere besuchen die meisten Teams verschiedene Trainer. Da ist natürlich der Trainer, zu dem man jede Woche geht, aber zusätzlich besucht man bei Gelegenheit ein Seminar bei einem „Star“ der Szene, und erhofft sich hier den Durchbruch bei einem Trainingsproblem. Oder man möchte unbedingt mal bei dem Promi-Trainer aus dem Fernsehen trainieren – da sieht das schließlich immer ganz einfach aus!
Gegen den Besuch verschiedener Trainer ist natürlich rein gar nichts einzuwenden, Barbara Feldbauer und Carmen Schmid appellieren in ihrem Buch „Der Freudenweg“ lediglich an den Leser, nicht blind alles mitzumachen was ein Trainer so vorschlägt, sondern immer auch auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen. Denn gerade bei einem renommierten Trainer auf einem hochpreisigen Seminar fällt es oft schwer, im Zweifel auch einmal „Nein!“ zum Trainer zu sagen – was aber manchmal nötig ist, damit das Seminar nicht für Mensch und Hund zum Frust-Erlebnis wird. Hier ist zuweilen eine Portion Selbstbewusstsein gefragt, möchte man mit seinem Hund den Freudenweg nicht verlassen.
„Der Freudenweg im Hundesport“ von Barbara Feldbauer und Carmen Schmid kreiert jede Menge gute Laune – wen hier nicht das Trainingsfieber packt, ist selber Schuld. Mit persönlich war es teilweise allerdings zu wenig konkret. So gibt es zwar sehr viele anschauliche Geschichten und Anekdoten, richtig greifbare Trainingsanleitungen finden sich allerdings nur auf der Internetseite – dafür müsste ich mir das Buch nicht kaufen. Wegen der super Stimmung, die in dem Buch herrscht, wegen der ungezählten Anregungen, Tipps und Gedankenanstößen, mit denen ein etwas fortgeschrittener Hundesportler (und an die richtet sich ja das Buch) sich problemlos sein eigenes Training maßschneidern kann, ist es aber trotzdem ein tolles Buch, welches man unbedingt gelesen haben sollte.
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