Der Bennybär ist von klein auf ein begeisterter Reitbegleithund. Damals habe ich mir wenig Gedanken um seine Ausbildung gemacht, sondern ihn als Welpen und Junghund einfach ganz selbstverständlich mitgenommen – zuerst auf Spaziergänge mit Pferd, später auch auf Ausritte. Beim Benny hat das zum Glück auch gut geklappt (Er ist eben der Beste.. 🙂 ), mit Melody wollte ich das Ganze etwas überlegter angehen 🙂 Praktischerweise gibt es endlich ein Buch zum Thema: Die „Praktische Ausbildung für Pferd & Hund“ von Katharina Möller und Madeleine Franck – schnuppert mit mir zusammen rein. 🙂
So wie ich sind vermutlich viele Reiter: Sie wünschen sich einen entspannten Begleiter für Stall und Ausritt, wissen aber nicht so recht, wie sie das anstellen sollen. Denn so viel Glück wie ich, dass es „einfach so“ klappt, haben nicht viele. Damit gemeinsame Ausritte entspannt ablaufen, braucht es viel Training für den Hund, aber auch für das Pferd: Der Hund muss jederzeit abrufbar sein, er darf rennende Pferde weder jagen noch hüten, und er sollte einen respektvollen Abstand vom Pferd gelernt haben, damit er nicht unter die Hufe gerät. Das Pferd muss gelassen im Umgang sein und darf nicht erschrecken, wenn der Hund plötzlich in seinem Sichtfeld auftaucht. Und auch der Reiter muss lernen, wie er seine Aufmerksamkeit zwischen Pferd, Hund und Umgebung aufteilt, damit gemeinsame Ausritte auch wirklich allen drei Beteiligten Freude machen. Welches Grundlagentraining für Pferd und Hund Sinn macht, und wie man mit durchdachter Organisation einige Probleme von vornherein vermeidet, zeigen Katharina Möller und Madeleine Franck in „Praktische Ausbildung für Pferd & Hund“.
Praktische Ausbildung für den Hund
Die Zeiten von „Du musst der Chef sein, dann gehorcht dein Hund“ sind glücklicherweise vorbei, stattdessen setzt sich Training mittels positiver Verstärkung immer mehr durch. Denn wenn man dem Hund mit passenden Belohnungen und korrektem Timing einfach sagen kann „Genau das war richtig!“ wird das Training für beide Seiten zum Vergnügen. Und Vergnügen soll der Vierbeiner beim Üben immer empfinden, denn für die langjährige Hundetrainerin Madeleine Franck sind die Emotionen der Hunde der Schlüssel für ein erfolgreiches Training: Logo, was der Hund aus welchem Grund auch immer als angenehm empfindet, das wird er in Zukunft gerne wieder tun. Wie genau Hunde lernen, was der Hund für seine Karriere als angenehmer Reitbegleiter alles beherrschen muss, und wie man seinem Vierbeiner diese Fähigkeiten hundefreundlich beibringt, erklärt Madeleine Franck in „Praktische Ausbildung für Pferd & Hund“ kleinschrittig und für jeden nachvollziehbar. Von Entspannungstraining bis zum Reitgerten-Target, von Rückruf bis Impulskontrolle findet man hier einen gut gefüllten Werkzeugkasten für die Ausbildung des zukünftigen Reitbegleiters.
Praktische Ausbildung für das Pferd
Im Gegensatz zum Beutegreifer Hund sind Pferde als Beutetiere immer bereit zur Flucht. Ihre Ausbildung zum Hundebegleitpferd ist darum in erster Linie Gelassenheitstraining: Das Pferd darf unter keinen Umständen kopflos zur Seite springen, denn das wäre für den neben ihm laufenden Hund lebensgefährlich. Außerdem muss es sich ohne Kraftaufwand mit feinen Signalen leiten lassen, denn wenn der Reiter mit permanenten Hilfen auf das Pferd einwirken muss, kann er dabei nicht auch noch den Hund führen. Die erfahrene Ausbilderin für klassischer Reiterei, Katharina Möller, zeigt in „Praktische Ausbildung für Pferd & Hund“, wie man mit dem Pferd Schritt für Schritt eine eindeutige Kommunikation vom Boden aus erarbeitet, gezielt an potentiell Furcht einflößenden Umweltreizen trainiert und mit welchen Lektionen man überprüfen kann, ob das Pferd wirklich sicher mit leichten Hilfen zu reiten ist. Dank der vielen anschaulichen Bildern von Maresa Mader bekommt man eine sehr gute Vorstellung, wie die Übung aussehen soll und kann so direkt selber mit dem Training loslegen.
Das Buch „Praktische Ausbildung für Pferd und Hund“ bietet eine durchdachte Anleitung, wie man aus dem Trio Mensch – Pferd – Hund ein Dreamteam schmiedet. Dabei werden Probleme vorausschauend vermieden, statt einen der Vierbeiner für seinen Fehler zu „korrigieren“. So schafft man von Anfang an eine ruhige Arbeitsatmosphäre und größtmögliche Sicherheit für alle drei beteiligten Teampartner. Auch wenn die sorgfältige Vorbereitung manchem Leser übertrieben vorkommen mag – wenn die Grundlagen stimmen, fällt der gemeinsame Ausritt einem als Lohn der Arbeit gewissermaßen in den Schoß.
Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf Ausritte mit Melody – wenn die Grundlagen zuverlässig sitzen. 🙂
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